In diesem Beitrag möchte ich euch einige meiner Lieblingsbücher zum Zeichnen lernen vorstellen. Vorab möchte ich aber eines sagen. Es bringt nichts einen Stapel Bücher zu horten. Es ist wichtig, das was man an Informationen aufnimmt auch umsetzt. Das macht den großen Unterschieb zwischen einer Information und Wissen. Darum ist mein Rat auch, sich für einen Zeitraum nur mit einem Buch zu beschäftigen. Sonst ist man einfach schnell überfordert. Es geht auch nicht darum ein Buch bis ins kleinste Detail durchzuarbeiten, sondern die für einen Interessanten Informationen zu verinnerlichen und auszuprobieren.

Die Bücher, die ich euch vorstelle, sind sehr unterschiedlich im Inhalt. Ich denke so ist vielleicht für jeden etwas dabei. Ich habe noch sehr viele andere Bücher, die ich empfehlen könnte, aber ich muss irgendwo anfangen. Evtl. stelle ich noch weitere Bücher in einem zukünftigen Blogbeitrag vor.  

Skizzieren und Entwerfen für Einsteiger (Eberhard Holder)
Das Buch ist sicherlich nicht das Neuste (meine Ausgabe ist von 1994) aber der Inhalt ist top. In diesem Buch geht es hauptsächlich um Designzeichnen. Der Autor konzentriert sich auf das Zeichnen von Gegenständen. Dabei arbeitet er sich von der Linie, über die Ellipse bis zur Box vor. Er erklärt Perspektive, Licht und Schatten und die Darstellung von unterschiedlichen Oberflächen. Es geht um das reine Skizzieren mit einem Bleistift. Für mich ist das nicht nur ein Buch für Produktdesigner, sondern die Grundlage für gutes Zeichnen. Ich habe noch ein zweites Buch von dem Autor. „Design-Zeichnen für Einsteiger“ ist ähnlich aufgebaut, nur das er da noch auf das Linen und das Kolorieren mit Markern eingeht.


Alles über Copic Marker (Yunuyei)
Ein großartiges Buch für jeden der sich mehr mit Copic Markern beschäftigen möchte. Es bietet einen sehr guten Überblick über die Grundlagen. Für die Koloration im Mangabereich gibt es meiner Meinung nach, bessere Bücher. Aber nur wenige Bücher geben so einen schönen Überblick. Die Erklärung von Strukturen und Oberflächen von Objekten finde ich sehr gelungen. Mir gefallen ihre Tierzeichnungen am besten. Ich würde dieses Buch eher den Anfängern empfehlen. Kurz gesagt es ist ein sehr gelungenes Einsteigerbuch.

How to Draw (Scott Robertson)
Das ist wohl ein must have für all diejenigen die das Zeichnen etwas ernster nehmen. Wir nehmen das Buch „Skizzieren und Entwerfen für Einsteiger“ und multiplizieren das in der Komplexität, und rauskommt „How to Draw“. Auch dieses Buch konzentriert sich auf das Zeichnen von Boxen und Ellipsen in perspektivischer Verzerrung. Es ist zum Teil recht mathematisch. Hat man das Prinzip einmal verstanden und kann es auch noch Anwenden, sollte das Zeichnen von Hintergründen, Gebäuden, Gegenständen und technischen Gegenständen kein Problem mehr sein. Diese Technik lässt sich auch auf organische Formen anwenden. Aber das ist nicht Schwerpunkt des Buches. Ich würde das Buch nicht unbedingt Anfängern empfehlen, auch wenn es sich Inhaltlich (für Anfänger) aufbaut. Es ist unglaublich komplex und könnte evtl. schnell abschrecken. Das Buch ist eher für Leute die tiefer in die Materie einsteigen wollen.

How to Draw Manga – Grundlagen der Manga-Kunst (Sanae Narita)
Von „How to Draw Manga“ gibt es schon recht viele Bücher. In diesem Buch ist einmal alles kompakt enthalten. Es geht tatsächlich um das Mangazeichnen. Also um den Comic und nicht nur darum wie ich eine Mangafigur zeichne. In dem Buch wird einmal alles zusammenfassend erklärt – Umgang mit Feder und Tusche, Einsatz von Rasterfolie, Charakterentwicklung, Storytelling, Licht und Schatten, Perspektive, Paneling und Grundlagen wie ich eine Mangafigur zeichne. Es ist ein toller Einstig für Leute, die ihren eigenen Manga zeichnen wollen. „How to Draw Manga“ hat für sehr viele dieser Bereich noch mal einzelne Bücher, die dann weit aus komplexer sind. Aber für den Anfang bietet dieses Buch einen sehr guten Einstieg.

Intensivkurs Zeichnen (Bruce Robertson)
Auch dieses Buch ist schon etwas älter. Meine Ausgabe ist von 1993. Die Subheadline von dem Buch in der ersten Innenseite lautet „Garantiert zeichnen lernen in 500 Übungen“. Ehrlich gesagt mag ich solche Titel nicht. Es kommt halt immer darauf an was jeder für sich unter „Zeichen können“ definiert. Aber die Übungen in dem Buch sind tatsächlich sehr gut. Der Autor konzentriert sich auf 4 Bereiche – Gegenstände, Bäume und Pflanzen, Orte und Landschaften, Menschen. In jeden dieser vier Kapitel geht er ähnlich vor. Er legt Schwerpunkt auf das Sehen/Beobachten (Zeichen ist die Kunst des Sehens), Verstehen was man sieht, Zeichengeräte und Bildgestaltung. Dieses verpackt er in unzählige kleine Übungen, die man mit einer Checkliste auch abstreichen kann. Großartiges Buch für Leute die gerne systematisch ans Zeichenlernen gehen wollen. Diese Übungen lassen sich auch hervorragend fürs Skizzenbuch nutzen. Ob du nach diesen 500 Übungen garantiert Zeichen kannst, das weiß ich nicht. Aber eine Entwicklung wirst du mit Sicherheit machen.